Mitarbeit im Tierheim PAWS-Patas, Teil 4
Nach drei Jahren Pause hatten Mitglieder von Animalia im Juli/August 2016 endlich wieder die Möglichkeit, nach Südspanien zu reisen und im Tierheim von PAWS-Patas für zehn Tage mitzuarbeiten. Sowohl Annika als auch Mayleen waren zuvor schon einmal vor Ort und kannten die Arbeit und die Abläufe im Tierheim bereits gut. Daher konnten die beiden nach kurzer Einarbeitungszeit wieder ihre eigenen Bereiche übernehmen.Neben der harten Arbeit wurde auch ganz viel gekuschelt und gespielt! © Animalia
Die Arbeit konzentrierte sich wie auch in vorherigen Jahren auf das Füttern der Hunde, Verabreichen von Medikamenten, Reinigen der Kennels und generell die Beschäftigung der zugeteilten Vierbeiner. Glücklicherweise kannten wir von unseren vorherigen Aufenthalten nur noch zwei Hunde: Paco und Kim. Beide leben schon seit vielen Jahren im Tierheim und konnten bisher leider kein Zuhause finden - und das obwohl beide ganz tolle, menschenbezogene Hunde sind. Dass alle anderen Hunde, welche 2013 noch im Tierheim lebten, inzwischen adoptiert worden sind, spricht ganz klar für die tolle Vermittlungsarbeit von PAWS. Trotzdem: die Kennels waren voll. Um die sechzig Hunde leben zurzeit im Tierheim und dadurch, dass immer wieder Hunde am Tor ausgesetzt werden, bleibt diese Zahl konstant. Während unserem Aufenthalt wurden zwei ausgewachsene Hunde und drei Welpen nachts am Tor zurückgelassen, was für zehn Tage eine vergleichsweise geringe Anzahl darstellt.Drei Welpen, welche nachts in einer Kiste vor dem Tierheim-Tor ausgesetzt wurden © Animalia
Einer der Bereiche, in die das Tierheim unterteilt ist, nennt sich "Hunting Block", da er ursprünglich, durch hohe Mauern sichtgeschützt, für die im Tierheim beheimateten Jagdhunde vorgesehen war. Dort war Mayleen während ihres Aufenthalts eingesetzt und versorgte insgesamt sechs Hunde, was im Vergleich zu anderen Bereichen wenige sind. Alle Hunde lebten einzeln in ihren Kennels - zum Teil, weil sie sich gar nicht mit anderen Hunden verstanden, zum Teil aber auch, weil sie noch nicht lange im Tierheim waren und erst noch in andere Gruppen integriert werden müssen. So gab es mit Ezra und Nox zwei wunderschöne Schäferhund-Rüden, die beide viel Energie hatten und manchmal gar nicht wussten, wohin damit. Youngster Willy, auch ein Schäferhund-Mix, erholte sich im Hunting Block von einer Hernie-Operation und seiner Kastration und wartete darauf, die Welt ausserhalb des Hunting Blocks zu erobern. Staffi-Mischling Kia, die einzige Dame in der Runde, hatte bereits für vier Monate ein Zuhause, bevor sie aus finanziellen Gründen wieder ins Tierheim gebracht werden musste. Dann gab es noch Gandalf, einen strubbeligen und stets zum Spielen aufgelegten Mischling, und den Tierheim-Senioren Paco, den Mayleen schon von den vorherigen Aufenthalten 2012 und 2013 kannte. Der niedrige Betreuungsschlüssel ermöglichte es, mit allen Hunden viel Zeit zu verbringen, an ihrer Erziehung zu arbeiten und Vertrauen zu gewinnen, wodurch in den zehn Tagen so mancher Fortschritt erzielt werden konnte.Mayleen und Paco © Animalia
Annika arbeitete, wie auch schon bei ihrem letzten Aufenthalt, im Bereich "Back". Insgesamt beherbergte dieser 23 Hunde in allen Größen und Altersklassen, die einzeln, in Paaren oder in kleinen Gruppen in verschiedenen Kennels lebten. Da gab es Dani und Izzy, zwei spanische Mastinos, die genauso sanft und zurückhaltend wie riesig waren. Oder Ruby, eine dicke, verstrubbelte Mischlingshündin mit zu kleinem Kopf und zu dünnen Beinchen, welche sich über jedes bisschen Aufmerksamkeit freute. Die Welpen Chicago und Milano, sowie die Junghunde Pips und Kiwi, hielten Annika klar auf Trab - sei es, weil sie beim Füttern ein riesiges Chaos veranstalteten, oder weil sie sich dafür entschieden, mal kurz über den Zweimeter-Zaum zu klettern. Die verschiedenen Hundepersönlichkeiten sorgten für eine erlebnisreiche und wunderschöne Zeit, wodurch der Abschied am Ende besonders schwer fiel.Annika und Hotrod © Animalia
Die Zeit im Tierheim war für Mayleen und Annika extrem spannend und bereichernd. Trotz der vielen Aufgaben ist es jedes Mal eine sehr entschleunigende Auszeit vom Alltag, die eine wunderbare Kombination von Freiwilligenarbeit und Erholung für Geist und Seele bietet.Die Arbeit, welche PAWS leistet, beeindruckt uns bei jedem Besuch mehr. Der Großteil des Engagements wird von Freiwilligen und den wenigen Festangestellten erbracht, die mit viel Herzblut dafür sorgen, dass das Tierheim weiter bestehen kann. Durch die vielen Hunde, welche das Tierheim aufnimmt, ist PAWS ständig einer hohen finanziellen Belastung ausgesetzt, welche die Organisation alleine nicht tragen kann. PAWS ist deshalb momentan mehr denn je auf Spenden angewiesen, und wir möchten jeden dazu auffordern, sich mit den verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen.Frisch gestartet wurde dieses Jahr die "1-Euro-pro-Monat"-Spendenaktion, durch die eine kleine Quelle regelmässiger Einnahmen geschaffen werden soll.Auch Animalia hat PAWS wieder etwas finanziell unterstützt, indem wir während unserem Aufenthalt eine Spende von 200 Euro überreichten.