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Tierschutz im Ausland
Spanien, Griechenland, Türkei, Italien... Wer diese Ländernamen hört, denkt an endlose Strände, das Rauschen des Meeres, an Party und Cocktails, an das Erforschen anderer Kulturen, an Entspannung. Kurz gesagt: An Urlaub. Für die einheimischen Tiere bedeuten diese Urlaubsparadiese aber nicht selten die Hölle, denn in den südlichen Ländern fehlt der Bevölkerung häufig das Bewusstsein dafür, dass Tiere Schmerz und Leid empfinden können und dass sie keine Wegwerfgegenstände sind. Wenn sie ihren eigentlichen Zweck nicht mehr erfüllen können, werden sie „entsorgt“.Hunde im Tierheim © Animalia
So geht es beispielsweise jährlich 50.000 Galgos in Spanien, welche speziell zur Jagd gezüchtet werden [1]. Ist die Jagdsaison vorüber, werden sie ausgesetzt, erschossen oder aufgehängt. Ähnlich ergeht es auch den Haustieren; Hunde und Katzen, die ursprünglich zur Familie gehörten, aber irgendwann lästig wurden. Wenn sie nicht getötet werden, schließen sie sich zu halbwilden Rudeln zusammen, leben in unbewohnten Gebieten, in Dörfern, aber auch in Städten. Eben überall dort, wo sie schnell an Futter kommen. Sie ernähren sich von Abfällen oder jagen manchmal auch Nutztiere von Bauern, was die Bevölkerung noch weiter gegen die Streuner aufbringt.Vor allem aber die unkontrollierte Vermehrung ist das größte Problem, dem man in den südlichen Ländern schon lange nicht mehr Herr wird. Die meisten der ausgesetzten Haustiere sind nicht kastriert, sie vermehren sich, Krankheiten verbreiten sich rasant, eine Eindämmung oder geschweige denn Betreuung der Vierbeiner ist nicht mehr möglich.
Die einzige Lösung, die Länder wie Spanien in Bezug auf die Überpopulation noch sehen, sind die Perreras, staatliche Tierheime, die allzu oft nichts anderes als Tötungsstationen sind. Die Zustände dort sind nicht selten unerträglich: tierärztliche Versorgung gibt es nicht, Futter ist Mangelware, die Tiere werden in viel zu kleinen Zwingern zusammengepfercht. Hunger und sozialer Stress führen immer wieder zu tödlich endenden Beißereien. Was den meisten Urlaubern längst vergangen scheint, ist für die Tiere auch heute oft noch grausame Realität. Im Gegensatz zu deutschen Tierheimen werden die dort aufgenommenen Tiere, meist Hunde und Katzen, die nicht vermittelt werden können, nach einer festgelegten Frist getötet. Zwischen Gesunden und Kranken, zwischen Welpen und Alttieren, zwischen Rassehunden und Mischlingen wird kein Unterschied gemacht, alle teilen das gleiche Schicksal. Nur die wenigsten bekommen die Chance auf ein neues Zuhause.
Zahlen sind schnell genannt, Statistiken aufgezeigt, doch nur selten begreifen die Menschen das Leid des Individuums, weshalb wir an dieser Stelle auf ein paar traurige Einzelschicksale hinweisen möchten, die Animalia Mitglied Monja betreut hat und die zum Nachdenken anregen sollen.
Da gibt es Tafe, der mit 8 Jahren ausgesetzt gefunden wurde, kurz vor dem Verhungern war und in seinem ganzen Leben nichts anderes als Tierquälerei erlebt hat. Seine traurigen Augen erzählen eine schreckliche Geschichte. Doch jetzt kommen jene auf den Plan, über die bisher nicht berichtet wurde: Die Tierschützer. Nicht alle Menschen sind Tierquäler; es gibt immer auch welche, die sich für die Wesen, die nicht ihre eigene Stimme erheben können, einsetzen. Tafe wurde gerettet und verlebt heute seinen Lebensabend in einer Familie, die ihm eine ganz andere Seite der Menschen zeigen möchte.
Hund Tafe © ANAA
Krist ist ein Beispiel dafür, dass selbst die Babys nicht vor den Quälereien geschützt sind. Sie wurde auf der Straße gefunden und musste notoperiert werden, denn die Kleine hatte eine Fraktur, die gerichtet werden musste. Außerdem muss man ihr einen Schlag ins Gesicht gegeben haben, was die gebrochenen Zähne vermuten ließen, wegen denen sie nur schlecht atmen konnte. Krist wurde gerettet. Ihr steht ein glückliches Leben in einer liebevollen Familie bevor.Katze Krist © ANAA
Nun stellt sich natürlich die Frage, was jeder Einzelne tun kann, um diesem Elend ein Ende zu bereiten oder es zumindest einzudämmen. Es gibt die Möglichkeit...- seriöse Organisationen mit Geld- bzw. Sachspenden zu unterstützen
- einem Tier aus dem Ausland selbst ein liebevolles Zuhause zu bieten
- Kastrationsprojekte zu unterstützen
- an Petitionen teilzunehmen und Unterschriften zu sammeln
- für eine Weile selbst vor Ort zu helfen.
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Galgo_Espa%C3%B1ol#Verwendung |
Dieser Text wurde von Animalia Mitglied Monja geschrieben, die mehrere Jahre in Spanien gewohnt hat und den Tierschutz dort hautnah miterleben konnte. |