Fischfang

Der Fisch ist durch seinen mit Schuppen bedeckten Körper und seinen natürlichen Lebensraum - Flüsse, Seen und die Weltmeere - nicht gerade eines der beliebtesten Lebewesen. Vielen Menschen fehlt dadurch der Kontakt zu dieser Tierart, man empfindet sie als "eklig" und den bloßen Anblick als unangenehm - es sei denn, sie liegt knusprig angebraten oder mariniert vor einem. Dann werden plötzlich Jubelrufe laut und man lobt den Gaumenschmaus, den ein paar Gramm toten Tieres einem bescheren können.

Dass Fische allgemein mit anderen Augen betrachtet werden, als andere zum Verzehr bestimmte Lebewesen, erkennt man auch daran, dass ein Großteil der Menschen bei einem Schwein zumindest noch anerkennen mag, dass es Schmerzen empfinden kann, einem Fisch diese Empfindungen aber meist vollkommen abgesprochen werden, was verheerende Auswirkungen für sie hat.

Egal ob Schwein, Huhn oder Wild, es gibt für alle Säugetiere bestimmte Tötungsvorschriften, die ein angeblich schmerzfreies Ableben garantieren sollen. Für die aller meisten Fische existieren solche Gesetze nicht [1], was für sie zur Folge hat, dass sie vollkommen der Willkür und dem Profitstreben der großen Fischereikonzerne ausgesetzt sind.
So werden die gefangenen Fische bei manchen Fangmethoden (z.B. der Schleppnetzfischerei) von ihren Artgenossen zu Tode gedrückt, sterben an Verletzungen, die ihnen Haken zufügen (z.B. bei der Langleinen-Methode) oder sie ersticken schlichtweg, wenn sie an Bord geholt und in Lagerräume verfrachtet werden [2]. Aufgrund der riesigen Masse an Fischen, die heutzutage gefangen und verspeist werden, ist es schier unmöglich und kaum profitabel, jedem Fisch einzeln die Kehle durchzuschneiden, um ihm einen schnellen Tod zu ermöglichen.

Seebarsche beim Einholen des Netzes © Greenpeace

Das Problem bei vielen Fangtechniken ist heutzutage aber nicht nur, dass die Fische auf äußert qualvolle Art und Weise zu Tode kommen, sondern auch, dass die Menge an Beifang (= nicht für den Verzehr bestimmte Meeresbewohner) immer weiter ansteigt. Gerade bei der Schleppnetz- und der (heute allerdings illegalen) Treibnetzfischerei enden auch Haie, Delfine, Wale oder Schildkröten in den Netzen - jedes Jahr alleine 100 Millionen Haie und Rochen sowie 300.000 Wale [3], sogar Wasservögel können sich an Langleinen angebrachten Ködern verheddern. Eine Rettung oder rechtzeitige Aussortierung des Beifangs ist oft nicht möglich.

Schildkröte als Beifang © Peta

Auch unser Ökosystem gerät durch den kommerziellen Fischfang in Gefahr, die Grundschleppnetzfischerei verwüstet beispielsweise riesige Flächen Meeresboden [4] und damit auch wichtige Unterwasser-Ökosysteme wie die Korallenriffe. Zudem wird die Überfischung der Weltmeere zu einem immer größer werdenden Problem, denn gerade bei großen Fischarten wie dem Thunfisch, dem Kabeljau oder dem Heilbutt sind in den letzten 50 Jahren über 90% der Bestände leer gefischt worden [5]. Alleine im Mittelmeer sind 40 Fischarten vom Aussterben bedroht [6], in der Nordsee und im Ostatlantik gelten nur 3 von 54 Arten als gesichert [7].

Kein Wunder, wenn man die Zahlen an gefangenem Fisch betrachtet: 2 Billionen Tiere sind es, die jährlich aus dem Wasser gezogen werden [1], eine so große Zahl, dass der Fischkonsum zumeist nur noch in Tonnen, nicht mehr auf einzelne Lebewesen umgerechnet, angegeben wird.

Die Lösung für all diese Probleme ist, so simpel sie eigentlich klingen mag, für viele nicht akzeptabel: Fische von unserem Speiseplan zu streichen.

[1] http://www.welt.de/debatte/die-welt-in-worten/article9639609/Wenn-Fische-schreien-koennten.html
[2] http://www.planet-wissen.de/natur_technik/meer/ueberfischung/fangmethoden.jsp
[3] http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/meere/bericht_ueber_beifang_dt.pdf
[4] http://www.online-artikel.de/article/raubbau-der-meere-grundschleppnetzfischerei-13591-1.html
[5] http://www.wdr.de/tv/servicezeit/extras/dossier_essen_ist_leben/nachhaltig_leben/fairer_handel/fischbestaende.jsp
[6] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,757794,00.html
[7] http://www.zeit.de/2010/07/GSP-Ueberfischung

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