Käfighaltung von Kleintieren

Laut Industrieverband Haustiere (IVH) werden in Deutschland rund 5,3 Millionen Kleintiere gehalten [1] - damit stehen Kaninchen, Meerschweinchen & Co. an dritter Stelle der beliebtesten Haustierarten in deutschen Haushalten. Ihre Haltung erscheint leicht und kostengünstig, weshalb viele Eltern ihren Kindern den Wunsch nach einem tierischen Begleiter erfüllen. Doch oft genug passiert es dann, dass diese ihr Leben in viel zu kleinen Käfigen ohne Artgenossen oder gesundes Futter fristen müssen.
Nicht selten verlieren Kinder nach einiger Zeit auch das Interesse an "ihrem" Tier. Aber selbst wenn sie sich eine Stunde am Tag mit ihm beschäftigen würden, verbringt es die restlichen 23 Stunden auf engstem Raum, im schlimmsten Fall sogar ohne einen Artgenossen. Keine schönen Lebensbedingungen für die quirligen Kleintiere.

© Animalia

Kaninchen haben beispielsweise den gleichen Bewegungsdrang wie Hunde oder Katzen [2], ein Käfig von zwei Quadratmetern Größe kann ihren Ansprüchen demnach nicht einmal ansatzweise gerecht werden. Die Tiere können ihren natürlichen Verhaltensweisen [3] nicht nachgehen, werden unglücklich oder gar krank. Jeder verantwortungsbewusste Kaninchenhalter sollte seinen Tieren aus diesem Grund ein raubtiergeschütztes Außengehege oder ein Innengehege mit täglichem Freigang zur Verfügung stellen. Die Gehege sollten mehrere Versteck- und Buddelmöglichkeiten bieten und abwechslungsreich gestaltet sein, damit keine Langeweile aufkommt. Es empfiehlt sich auf Eigenbauten zurückzugreifen, um den Tieren das bestmögliche Leben zu bieten. Gerade in der Innenhaltung sind sogenannte Welpengitter eine preiswerte und tiergerechte Alternative zum Käfig.

Wir raten dringend davon ab, Kleintiere ausschließlich mit handelsüblichem Trockenfutter zu füttern; dieses besteht zu einem Großteil aus Getreide und Getreideresten und ist auf die Dauer schädlich. [4] Frisches Heu und eine Schale Wasser müssen den Tieren jederzeit zur Verfügung stehen, tägliche Portionen Obst, Gemüse und Kräuter ergänzen den Speiseplan. Abwechslung bieten außerdem frisches Gras, Äste und Zweige. [5]

artgerechte Kaninchenhaltung © Animalia

Kleintiere sind sehr gesellig und sollten grundsätzlich in Partner- oder Gruppenhaltung leben. [6] Entgegen landläufiger Meinung akzeptieren sich Kaninchen und Meerschweinchen zwar meistens, sollten aber unbedingt mit mindestens einem gleichartigen Partner gehalten werden. Wichtig ist außerdem, ausschließlich kastrierte Tiere zusammen zu halten, damit kein ungewollter Nachwuchs entsteht. Hobbyzucht hat nichts mit Tierliebe zu tun, sondern mindert die ohnehin geringen Vermittlungschancen von Tieren aus dem Tierschutz.

Die artgerechte Haltung von Kleintieren ist nicht weniger anspruchsvoll als die eines Hundes oder einer Katze, weshalb die Anschaffung von Kaninchen, Meerschweinchen & Co. gut durchdacht und geplant werden sollte. Die empfindlichen Nager sind trotz ihres niedlichen Aussehens keine Kuscheltiere. Kindern sollte man vom ersten Tag an den verantwortungsbewussten Umgang mit Kleintieren erklären und sie langsam an die Pflege der Tiere heranführen. Wenn du über die Anschaffung eines Kleintieres nachdenkst, empfehlen wir dir unbedingt folgende Seiten:

DieBrain
Sweet Rabbits
Salatgurken

[1] http://www.ivh-online.de/de/home/der-verband/daten-fakten.html
[2] http://www.prokaninchen.ch/infos_haltung.html
[3] http://www.sweetrabbits.de/kaninchen-verhalten.html
[4] http://www.glueckliche-kaninchen.de/artgerechte-kaninchenhaltung/ern%C3%A4hrung/
[5] http://www.sweetrabbits.de/kaninchen-ernaehrung.html
[6] http://www.diebrain.de/k-sozial.html

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