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Pelzhandel
Fur? I' d rather go naked!(zu deutsch: "Pelz? Ich geh' lieber nackt!")
Viele Prominente wie Eva Mendes, Pink, Charlize Theron oder Franka Potente haben sich bereits für Peta unter diesem Motto fotografieren lassen [1]. Diese Fotos sind ein Protest gegen die weltweite Ausbeutung von 'Pelztieren'; ein Versuch, das daraus resultierende Tierleid zu verhindern.
Während das Tragen von Pelzen früher das Überleben unserer Vorfahren in harten Wintern gewährleistet hat, ist Pelz heute zu einem beliebten Modeaccessoire und Symbol von Reichtum und Luxus geworden. Auf den Laufstegen bekannter Modehäuser fehlt Pelz auch in Zeiten, in denen die Alternativen grenzenlos sind, nur selten und das, obwohl jeder Pelzmantel und jede noch so kleine Pelzverzierung eine Blutspur hinter sich her zieht.
Junger Fuchs in einer Pelzfarm © Pelzinfo.de
Während der Großteil an Pelzen früher von erlegten Wildtieren stammte, werden heute 85 % der gehandelten Pelze in Pelztierfarmen hergestellt, am häufigsten werden dafür Nerze und Füchse 'verwendet', aber auch Chinchillas, Waschbären, Seehunde und Kaninchen sind keine Seltenheit. In Osteuropa und Asien wird auch das Fell von Hunden und Katzen zu Kleidung verarbeitet.[2]Den auf Pelzfarmen gezüchteten Tieren steht ein kurzes Leben in engen Drahtkäfigen bevor; eine Tortur, die nach wenigen Monaten mit dem Tod endet. Die Drahtgitterböden verletzen ihre empfindlichen Pfoten, die Enge der Käfige führt zu Verhaltensstörungen, die Nähe zu den von Natur aus als Einzelgänger lebenden Artgenossen verursacht permanenten Stress. Die Hygienebedingungen sind katastrophal, die Futtermittel ebenso, da aus Kostengründen größtenteils Abfälle verfüttert werden.[3] Für den Produzenten spielt das alles aber keine Rolle, wichtig ist nur, am Ende einen möglichst hochwertigen Pelz gewinnen zu können.
Sobald die Nerze, Füchse etc. groß genug sind, werden sie schließlich 'geerntet', wie die Betreiber das Töten der Tiere harmlos bezeichnen. Die am häufigsten angewandten Methoden sind hierbei das Vergiften, Ersticken, Vergasen oder das Töten mittels Elektroschock, [4] wobei stets darauf geachtet wird, das wertvolle Fell nicht zu beschädigen. Viele dieser Vorgangsweisen sind allerdings nicht effektiv genug, denn ob der Tod schnell und schmerzlos eintritt, ist für die Züchter belanglos. So kann es vorkommen, dass manche Tiere noch bei vollem Bewusstsein sind, während ihnen das Fell abgezogen wird.
Nerze auf deutscher Pelzfarm © Soylent-Network
Der Großteil der produzierten Felle kommt mit fast 80 % aus China [2], doch auch in Europa stellt der Handel mit Pelzen in vielen Ländern, darunter auch in Deutschland mit rund 40 Pelztierfarmen [5], einen wichtigen Wirtschaftszweig dar. Gerade in Skandinavien genießt die Pelztierzucht einen hohen Status, weshalb dort noch tausende Farmen in Betrieb sind [2].Ein eher kleiner Teil der zur Pelzgewinnung getöteten Tiere stellen Wildfänge dar, welche entweder bei der Jagd erschossen oder mit Fallen gefangen werden. Gerade in den USA und in Kanada sind immer noch Tellereisen beliebt, welche sich um ein Bein des Tieres schließen und es dort unter stundenlangen Qualen festhalten; so lange, bis enweder der Jäger zurück kommt um ihm den Gnadenstoß zu verpassen oder sie sich selbst das gefangene Bein abbeißen [6].
In die Kritik geraten ist in letzter Zeit vor allem die Massentötung von Sattelrobben in Kanada, wo die Regierung jedes Jahr hunderttausende dieser Tiere zum Abschuss frei gibt [7]. Gründe für die Tötung der Sattelrobben ist neben der angeblichen Gefahr, die sie für die Fischbestände darstellen, vor allem ihr begehrtes Fell.
Getötete Robben in Kanada © Respect for Animals
Obwohl Pelze eigentlich schon längst aus unseren Kleiderschränken verbannt sein sollten, sterben pro Jahr immer noch mehrere hundert Millionen Tiere für die Pelzindustrie [2]. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass pro Mantel 40-60 Nerze, 130 - 200 Chinchillas oder 30-50 Waschbären sterben.Pelz ist kein Luxusartikel, sondern das Ergebnis monatelanger Qual von Millionen von Tieren. Wer Pelzkleidung kauft, egal ob Mantel oder nur kleine Verzierung, der trägt seinen Teil zu einer Industrie bei, die vom Leid der Tiere lebt.
[1] http://www.joy.de/stars/hautnah/a-24560/-lieber-nackt-als-im-pelz.html [2] http://www.wspa.de/helfen/tierfreundlichesleben/pelz/wspa-untersuchung-des-weltweiten-pelzhandels.aspx [3] http://www.pelzinfo.ch/pelzlobby/farmhaltung.html [4] http://www.pelzinfo.ch/pelzproduktion-handel/toetung.html [5] http://de.wikipedia.org/wiki/Pelztierfarm [6] http://www.pelzinfo.ch/pelzlobby/fallenfang.html [7] http://www.greenpeace.de/themen/meere/robben/artikel/robbenjagd_in_kanada_10_fragen_und_antworten/ |